Achtsames Wandeln entlang des Jakobsweges

Am 06.08.2022 machte sich eine Gruppe von interessierten Pilgerbegeisterten auf den Weg von Eberswalde nach Melchow.

Neben dem Pilgern entlang der wunderschönen und verwunschenen Landschaften der Herthaquelle und des Nonnenfließes war diesmal das achtsame Sein in der Natur im Fokus - bewusst, absichtslos und verbunden mit dem gegenwärtigen Moment.

Die Gruppe machte immer wieder Halt, um naturverbundene Achtsamskeitsübungen, einfache Yoga- und entspannende Meditationsübungen zu machen. So hatten Entschleunigung und innere Ruhe Platz zur Entfaltung.

Organisiert und durchgeführt wurde die Wanderung von Dr. Christopher Frantzen, Präsident der Jakobusgesellschaft Brandenburg Oderregion e.V. und Ulrike Gollmick, ausgebildete Yoga- und Meditationslehrerin, die in 2017 den Jakobsweg von Irun nach Santiago de Compostela lief und seitdem vom Jakobsweg begeistert ist. (www.beyourtrueself.de).

 

 

Und was sagt Ulrike über ihre erste Erfahrung, eine achtsame Wanderung entlang des Jakobsweges anzuleiten?

 

„Am Anfang war ich ehrlich gesagt ziemlich aufgeregt, wie der Tag laufen wird und ob alles klappt, so wie ich es mir vorgestellt hatte…. Aber nach dem ersten Kennenlernen und den ersten achtsamen Übungen verschwand die Aufregung langsam und ich konnte mich mehr und mehr entspannen.

 

Ein unerwarteter Zwischenfall mit einem Menschen, der eine geistige Störung hatte und uns beschimpfte und bedrohte, war allerdings eine echte Herausforderung für mich… Ich fühlte Angst in mir hochsteigen und spürte gleichzeitig auch das Verantwortungsgefühl gegenüber der Gruppe, sodass ich versuchte die Situation so schnell wie möglich zu deeskalieren – was Gottseidank auch gelang.

 

Diese Situation zeigte mir wieder, dass das Leben immer unvorhergesehene Ereignisse bereit hält und dass es auch wichtig ist, diese im Nachhinein in der Gruppe und mit Einzelnen zu besprechen und achtsam mit den unterschiedlichen entstandenen Gefühlen umzugehen.

 

Nach dem Ereignis folgten wir weiter dem Jakobsweg und fanden auch wieder zurück zur Ruhe und zum Genießen der Landschaft. Die Yoga- und Achtsamkeitsübungen und die wunderschöne Natur halfen mir auf jeden Fall dabei. Am Ende konnten wir noch bei einem kleinen Imbiss, der glücklicherweise gerade an diesem Tag seine Eröffnung feierte, den Tag entspannt ausklingen lassen, bevor es mit der Bahn wieder zurück nach Eberswalde ging. Insgesamt war ich am Ende des Tages zufrieden, erschöpft und auch freudig darauf, eine solche achtsame Wanderung auf jeden Fall noch einmal zu wiederholen  :) “

 

 

 

Fotos: Marianne Eulitz